// Die Fußballgöttin trägt schwarz-weiß

Wenn am Ende des Spiels die Aluminium-Berührungen 6:1 ausgehen, der Spielstand aber 1:3, dann ist das mehr als ein Indiz für die Kräfteverteilung auf dem Platz und für die Ungerechtigkeit des Fußballs. Der MF Göttingen brannte in der ersten Halbzeit ein Feuerwerk ab, dem sich der Gast vom Sandweg nur mit Befreiungsschlägen erwehren konnte. Angriffswoge auf Angriffswoge rollte auf das Tor von SVG-Schlussfrau Johanna Luise Rathke. Sie blieb meist Herrin der Lage, rettete oft in höchster Not. Und wenn sie den Ball nicht erreichte, dann war das Aluminium der BSA Weende zur Stelle. Doch kurz vor der Pause war auch sie machtlos. Nach einem Gewühl im SVG-Strafraum rettete die starke Lara Meyer auf der Linie, doch anschließend erfolgte ein Foul der Gäste. Den Strafstoß verwandelte MF-Torjägerin Laura Fütterer in der 41. Minute zum 1:0 für das Team von Trainer Nicolas Meier, lautstark angefeuert von den Herren-Spielern des SCW Göttingen. Die Führung war längst überfällig und überaus verdient. Doch der Gastgeber ging nicht mit der Führung in die Halbzeitpause, denn mit der zweiten Torchance im bisherigen Spielverlauf sorgte Luisa Grosch, der am vergangenen Sonntag fünf Tore im Landesliga-Punktspiel gelangen,  in der Nachspielzeit für den Ausgleich aus heiterem Himmel mit einem Aufsetzer. Mit dem für die SVG schmeichelhaften 1:1 ging es in die Halbzeitpause. 

Nach Wiederanpfiff durch die gute Schiedsrichterin Alina Sinschek (leider im Halbfinale des Bezirkspokals ohne Gespann) wurde die Partie ausgeglichener. Die SVG nahm nun mehr am Spiel teil, womöglich hatten sich die Gastgeberinnen etwas zu stark beansprucht. Die Tragik des Spiels in der 59. Spielminute: Nach einem Eckball köpfte MF-Torjägerin Laura Fütterer bei ihrem Rettungsversuch den Ball zur Gäste-Führung in die eigenen Maschen. Und nur eine Minute später praktisch die Entscheidung. Einen Freistoß aus etwa 22 Metern schoss Elisabeth Albrecht zum 3:1 für die SVG unter die Latte des MF-Tores. Anschließend kämpften beide Teams um jeden Meter Boden auf dem Kunstrasenplatz der BSA Weende - die SVG mit dem Wissen um die Führung, die Frauen des MF mit dem Mute der Verzweiflung. Doch selbst die Gelb-Rote Karte von Katharina Spangardt in der langen Nachspielzeit rüttelte nicht mehr am Erfolg der Gäste. Die SVG Göttingen, samt gestreichelt von der Fußballgöttin, darf am kommenden Samstag in Wolfsburg das Bezirkspokal-Finale gegen den 1. FC Wolfsburg bestreiten. In den Punktspielen gewann das Team von Trainer Robin Gröling in Wolfsburg mit 7:5 und daheim mit 6:2. Zudem darf sich die SVG seit Dienstag des Wohlgefallens der Fußballgöttin sicher sein.